..auf einen Blick
Hier finden Sie Informationen rund um die verschiedenen Gruppen, Angebote und Einrichtungen, die zu unserer Pfarrei gehören.
Wallfahrten
Dettelbach
Die Wallfahrt nach Dettelbach
ist seit 1686 sicher belegt. Der Grund für diese Wallfahrt ist jedoch unbekannt. In den Verkündbüchern wird die Wallfahrt erst seit 1828 erwähnt und fand am 24 Juni statt. Seit 1920 wallen die Kürnacher regelmäßig im Rhythmus von 2 Jahren, in der Regel am 1. Sonntag im Mai.
In der Dunkelheit des frühen Morgens treffen sich die Wallfahrer um 4.45 Uhr in der Pfarrkirche um sich gemeinsam auf den 15 km langen Weg nach Dettelbach zu machen. Unterwegs singen und beten die Wallfahrer gegen 6.00 Uhr beim Sonnenaufgang den „Engel des Herrn“. Rechzeitig zum Wallfahrtsamt um 7,45 Uhr erreichen sie das Heiligtum. Nach dem Gottesdienst und einer anschließender Pause machen sich die Pilger gegen 11.00 Uhr zu Fuß auf den etwa dreistündigen Rückweg. In Kürnach angekommen erteilt der Ortsansässige Pfarrer den Wallfahren zum Abschluss den Segen. Die Gebete, z.B. Rosenkranz und Meditationen werden von den jeweiligen Wallfahrtsführer neu zusammen gestellt. Die musikalische Begleitung erfolgt durch das Jugendblasorchester Kürnach.
Quelle aus dem Buch: Maria hilf, es ist Zeit
Von Anke Ruppert, Peter Schöderlein
Fährbrück
Liebe Wallfahrer, bald ist es wieder soweit. Dann dürfen wir wieder hinaus ziehen durch die Fluren. Mit Gebet und Gesang Gott preisen und seine Barmherzigkeit erbitten. In diesem Jahr werden wir zu den Heiligtümern nach Fährbrück, zum Kreuzberg und nach Retzbach wallen. Unsere erste Wallfahrt werden wir am 01. Mai mit dem Fahrrad nach Fährbrück beginnen. Um 8.00 Uhr starten wir an der Pfarrkirche. Nach Stationen in Mühlhausen und in der Flur feiern wir um 10.00 Uhr Gottesdienst in der Wallfahrtskirche. Nach der Einkehr im Biergarten des Hubertushofes führt uns der Weg über Oberpleichfeld zurück nach Kürnach. Verwendet für die Tour nur ein verkehrssicheres Fahrrad und im Sinne der eigenen Sicherheit tragt einen Helm.
Herzlich willkommen sind alle „Alten“ und „Neue“ Wall-Radfahrer.
Euer Peter Konrad
Fronleichnam
Die Fronleichnamsprozession
Zur Fronleichnamsprozession werden im Altort von Kürnach vier Altäre aufgebaut. Die Häuser werden geschmückt und die Wege mit Gras bestreut. Früher hoben die Bauern an den Altären einen Grasbüschel auf. Sie legten ihn unter das Dach oder in die Scheune, damit Haus und Hof vor Blitz und Hagel bewahrt werden. Seit vielen Jahren legen die Kürnacher am Prozessionsweg kunstvolle Blumenteppiche. Mehrmals wurde die Fronleichnamsprozession von Kürnach deshalb vom Bayerischen Fernsehen übertragen.
Der Brauch, den Gras- und Blumenteppich mit vielen christlichen Symbolen aus Rosen, Pfingstrosen, Lavendel, Salbei, Hortensien, aus Ähren, Samen und kleinen Kiefernzapfen mit viel Hingabe zu gestalten, geht auf eine Anregung von Diakon Hermann Schrauth zurück. Um 6 Uhr morgens fangen mehrere hundert Kinder und Erwachsene an, den langen Blumenteppich durch das Dorf zu legen. Mit Nachbarschaftshilfe von Freunden und Verwandten gelingt es, den fast 1 km langen Fronleichnamsschmuck rechtzeitig zur Prozession fertig zu stellen.
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Kreuzberg
30 Jahre Kürnacher Kreuzberg Wallfahrt - Pfarrei St. Michael Kürnach
Vor 30 Jahren, im Kilians - Jahr 1989 sollte, angeregt vom damaligen Bischof Paul Werne Scheele, jede Pfarrei dieses Jubiläum mit einer besonderen Veranstaltung oder Feier begehen. Der Pfarrgemeinderat von Kürnach beschloss daraufhin eine einmalige Wallfahrt zum Hl. Berg der Franken durchzuführen. So ging man mit 66 Pilgern im Jahr 1989 von Kürnach aus zum 1. Mal zum Kreuzberg in der Rhön, wo der Überlieferung nach die drei Frankenapostel zum Zeichen der Christianisierung des Frankenlandes ein Kreuz errichteten. Es wurde ein sehr intensives Erlebnis für alle, und so beschloss man, diese Wallfahrt alle 2 Jahre zu gehen: Es entstand die Kürnacher Kreuzberg - Wallfahrt und man konnte 2019 schon das 30-jährige Jubiläum feiern.
„Meine Zeit in deinen Händen“ war das Motto der Wallfahrt 2019. Zeit ist vergänglich und zerrinnt. Bei einer Sanduhr wird es deutlich und sichtbar! Schon bei der Geburt wissen wir: Das Leben ist endlich – und alles hat seine Zeit. Geboren werden und sterben – pflanzen und ausreißen – klagen und tanzen – schweigen und reden – weinen und lachen. Unser Schöpfer hat uns im Rahmen unserer Lebens – Zeit ganz bewusst in all diese Widersprüchlichkeiten gesetzt. Gerne möchten wir schöne Zeiten festhalten oder wünschen uns, dass es wieder so wird wie „früher“. Doch wir wissen es, die verlebte Zeit ist unwiederbringlich vorbei und Geschichte. Nur die Gegenwart können wir gestalten und nur im Jetzt können wir leben. Die Zukunft können wir zwar planen, ob wir sie je erleben wissen wir nicht. Wir können nicht bestimmen, wann das letzte Sandkorn durch die enge Stelle in das untere Glas rinnt. Nutzen wir also die Zeit für ein erfülltes Leben in der Gegenwart, in diesem Augenblick, in diesem Moment.
Eine Wallfahrt kann zu einem ganz besonderen spirituellen Erlebnis werden, wenn man sich darauf einlässt: Das meditative Gehen durch Gottes herrlicher Schöpfung, Wind, Wetter und Sonne auf der Haut spüren, den Kontrast von Anspannung und Entschleunigung des Körpers zu erleben. Aber auch tiefes Schweigen gehört dazu, denn: Schweigen ist die Unterhaltung mit Gott. Wir singen und hören auf die Lieder, die uns inspirieren und den Weg leichter machen, wir tragen unseren Glauben in die Welt. Wir lauschen der Musik, die uns unglaubliche Kraft gibt, uns motiviert und uns trägt, viel weiter als wir es für möglich halten. Schon immer hatten die Völker und Religionen „Kraftorte“ zu denen sie gepilgert sind, bis heute ist es so geblieben. Es ist ein Urbedürfnis des Menschen Zeit dafür zu finden, alles Belastende einmal zu vergessen und neue Perspektiven zu erkennen. Das alles – und noch viel mehr ist Wallfahren. Wenn Sie es einmal miterleben, eine intensive Gemeinschaft erfahren möchten, begleiten Sie uns 2021 zwei Tage bei dieser Wallfahrt zum Kreuzberg, wir laden Sie schon heute dazu ein. Wir pilgern immer am Wochenende nach Fronleichnam zum Hl. Berg der Franken und fahren mit dem Bus am Sonntagabend dann zurück.
Es grüßt Sie herzlich im Namen der Pfarrei St. Michael Kürnach bis dahin
Josef Schneider (Tel. 1639)
Retzbach
Retzbachwallfahrt
Zur Tradition der Wallfahrten in Kürnach gehört heute auch die Retzbachwallfahrt im September, am Samstag und Sonntag nach dem Fest Mariä Namen, 12. September. Der Wallfahrtsort „Maria im Grünen Tal“ zu Retzbach ist der älteste in der Diözese Würzburg. 1229 schon wurde den Pilgern des Gnadenortes ein eigener Ablaß verliehen, so dass der Ursprung noch viel früher anzusetzen ist.
Der Wallgang dorthin ist in Kürnach wahrscheinlich erst kurz vor dem 1. Weltkrieg entstanden. Im Verkündigungsbuch von 1912 ist diese Wallfahrt zum ersten Mal erwähnt. In den letzten 30 Jahren machte sich alljährlich eine Schar von meistens 80–150 Pilgern auf den 6-stündigen Fußweg. Am Samstagmorgen begleitet die zurückbleibende Gemeinde ihre Wallfahrer bis zum Ortsausgang. Die Prozession zieht weiter durch Feld, Wald und Weinberg und durch die Ortschaften Maidbronn, Rimpar, Güntersleben und Thüngersheim. Nachmittags bei der Ankunft in Retzbach singen alle mit beim Lied: „O Freuden über Freuden, dass ich gekommen an! Vergangen ist mein Leiden, da ich dich schauen kann an diesem Ort der Gnaden, wo wirkt viel Wundertaten, Maria, Maria im schönen Grünen Tal.“
Höhepunkte des ersten Wallfahrtstages sind die Betrachtung des Kreuzwegs beim Gang auf den Stationsberg, das Singen des Angelus beim 3-maligen Umzug um die Kirche, die abendliche Bußfeier und die anschließende Lichterprozession. Vor Antreten des Rückweges am Sonntag nehmen alle Pilger an dem festlichen Gottesdienst auf dem Wallfahrtsplatz teil. Anschließend zieht die Prozession nach einem Dank- und Fürbittgebet vor dem Gnadenbild mit Gebet und Gesang wieder fort. Seit der Erweiterung der Wallfahrtskirche 1969 und ihrer Bestimmung zum „Gebetsort um die Einheit der Christen“ sind die Kürnacher Wallfahrer noch enger mit Retzbach verbunden. Sie opferten nämlich einen stattlichen Geldbetrag für ein buntes Kirchenfenster auf der rechten Seite im Hauptschiff. Jedes Jahr neu schauen die Wallfahrer mit Freude auf ihr Fenster.